Prof. Oliver Burgert: Das Wort "Intelligent" wird aktuell - insbesondere im Kontext der künstlichen Intelligenz - vielleicht etwas überstrapaziert, aber die Vision ist tatsächlich ein Operationssaal, der mitdenkt, versteht was in ihm passiert, und der dann optimal assistieren kann. Dafür muss der Saal wahrnehmen können, was in ihm geschieht. Dieser kognitive Aspekt wird einerseits durch aktive Beobachtung, z.B. durch Kamerasysteme, ermöglicht, aber vor allem durch die Auswertung der Signale, die in der klinischen Routine sowieso anfallen, also z.B. medizinische Gerätedaten, Endoskopie- oder Mikroskopiebilder, etc. Dafür benötigen wir offene Schnittstellen zu allen Geräten im OP, so dass diese Daten auch praktisch zur Verfügung stehen. Diese Schnittstellen werden im ersten Schritt nur zum Auslesen von Daten genutzt, können aber später auch zur automatischen Steuerung von Geräten genutzt werden. Regulatorische-, Datenschutz- (auch des OP-Personals), und Sicherheits-Aspekte müssen dabei selbstverständlich beachtet werden. Darüber hinaus benötigen wir ein umfassendes Prozessverständnis, einerseits der peri-operativen logistischen Prozesse als auch der einzelnen OP-Phasen und sogar der OP-Schritte. Damit schaffen wir eine Wissensbasis, die klinisch validierbar ist, und es ermöglicht, dass der OP ein echtes Kontextverständnis erlangt.