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Fünfte Jahresveranstaltung

An der fünften Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg am 6. Dezember 2023 in der Liederhalle in Stuttgart nahmen für die Landesregierung der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski, die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Manne Lucha teil. An der Veranstaltung beteiligten sich außerdem rund 300 Akteurinnen und Akteure vor Ort bzw. online aus Forschung, Industrie, Verbänden und Gesundheitsversorgung. Der Fachtag am 7. Dezember 2023 mit Beiträgen aus Ressorts des Wissenschaftsministeriums, des Wirtschaftsministeriums und des Sozialministeriums fand wie in den vorangegangenen Jahren digital statt.

6. Dezember 2023 – Präsenzveranstaltung mit Livestream in der Liederhalle Stuttgart

Bei der Hauptveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg am 6. Dezember 2023 bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Liederhalle in Stuttgart einen Einblick in die Aktivitäten des fünften Jahres des Forums und die Arbeit der Akteurinnen und Akteure. Darüber hinaus konnten auf einer Ausstellungsfläche Innovationen im Gesundheitsbereich aus Baden-Württemberg bestaunt werden – von der KI-gestützten Hautkrebserkennung, über die KI-getriebene Bewegungsanalyse, bis hin zur „Minifabrik“ zur Produktion von CAR-T Zellen.

Alle Forums-Beteiligten, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, sowie die interessierte Öffentlichkeit hatten die Möglichkeit die Veranstaltung per Livestream zu verfolgen.

Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW, LIederhalle Stuttgart © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Minister/-innen, Vertreter/-innen der Ministerien und Sprecher/-innen des Forums im Gespräch. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Minister/-innen, Vertreter/-innen der Ministerien und Sprecher/-innen des Forums. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Moderatorin Angelika Hensolt © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede bei der Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Teilnehmende der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gewundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Teilnehmende der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Keynote-Sprecherin Dr. Kathrin Brenker von der optobiolabs GmbH bei ihrem Impulsvortrag. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha bei seiner Rede bei der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Prof. Dr. Mark Dominik Alscher (rechts), Bosch Health Campus, und Prof. Dr. Oliver G. Opitz (links), Koordinierungsstelle Telemedizin BW/Bosch Digital Innovation Hub bei ihrer Rede. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski bei ihrer Rede im Rahmen der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Dr. Fridtjof Traulsen, Geschäftsführer der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, bei seiner Rede. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Dr. Rainer Wessel vom deutschen Krebsforschungszentrum bei seiner Rede. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei ihrer Rede bei der Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Prof. Dr. Katja Schenke-Layland, Leiterin des NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut am Universitätsklinikum Tübingen, bei ihrem Vortrag. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Dr. André H. R. Domin, Chief Executive Officer am Technologiepark Heidelberg GmbH, bei seinem Vortrag im Rahmen der Veranstaltung. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Minister/-innen und Sprecher/-innen des Forums Gesundheitsstandort BW bei einer Präsentationsrunde im Rahmen der Jahresveranstaltung. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Moderatorin Angelika Hensolt bei einer Podiumsdikussion mit Sprecher/-innen des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Prof. Dr. Dr. Melanie Börries, Universitätsklinikum Freiburg, und Johannes Bauernfeind, AOK Baden-Württemberg, bei einer Diskussionsrunde. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Prof. Dr. Tobias Keber, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg und Dr. Peter Ziese, Philips Medizin Systeme Böblingen GmbH, bei einer Podiumsdiskussion. © FGSBW/Foto: Werber Kuhnle
Teilnehmende und Aussteller/-innen bei der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle
Teilnehmende und Aussteller/-innen bei der Jahresveranstaltung 2023 des Forums Gesundheitsstandort BW. © FGSBW/Foto: Werner Kuhnle

Nach einer Einführung durch Moderatorin Angelika Hensolt von der SWR-Wirtschaftsredaktion folgte ein Videoeinspieler zur medizinischen Translation, in dem die Frage aufgegriffen wurde, wie medizinische Forschungsergebnisse schneller ihren Weg in die Patientenversorgung finden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg 2018 ins Leben gerufen hat, hob in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der Verbesserung der Translation in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa hervor. Im anschließenden Impulsvortrag berichtete Dr. Kathrin Brenker davon, wie sie dazu kam, als Wissenschaftlerin eine Firma zu gründen, wie sie auf dem steinigen Weg der Start-up-Gründung unterstützt wurde und an welchen Stellen noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

Nach der Anmoderation von Moderatorin Angelika Hensolt sprach Gesundheitsminister Manne Lucha in seiner Rede über Hemmnisse, die der medizinischen Translation entgegenstehen, über bürokratische Hürden, die es zu bewältigen gilt, sowie über die Potenziale Künstlicher Intelligenz. Anschließend wurden die Kernergebnisse der Translationsstrategie vorgestellt, die unter dem Dach des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg von Forums-Akteurinnen und -Akteuren sowie Vertreterinnen und Vertretern des Sozial-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums erarbeitet wurde. Dazu stellten Prof. Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Bosch Health Campus, und Prof. Oliver G. Opitz, Leiter der Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, einige der Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung vor.

Was im Bereich von Forschung und Wissenschaft wichtig für eine gelungene Translation ist, erklärten Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sowie Dr. Fridtjof Traulsen, Standortleiter bei Boehringer Ingelheim in Biberach, und Dr. Reiner Wessel, Direktor des Innovationsmanagements am Deutschen Krebsforschungszentrum. Die in der Translationsstrategie erarbeiteten Maßnahmen im Bereich Gesundheitswirtschaft stellten Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hofmeister-Kraut, Prof. Dr. Katja Schenke-Layland, Leiterin des NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut am Universitätsklinikum Tübingen, und Dr. André H. R. Domin, Chief Executive Officer am Technologiepark Heidelberg GmbH, vor.

Entsprechend der Translationsstrategie sollen beispielsweise Genehmigungsverfahren für Klinische Studien vereinfacht und Vertragsvorgaben vereinheitlicht werden. Klinische Studien schaffen – insbesondere für Menschen, die unter seltenen, lebensbedrohlichen oder schnell fortschreitenden Erkrankungen leiden – einen frühen Zugang zu neuen oder alternativen Therapieoptionen.

Im Forum soll zudem ein Vorschlag aus der Wissenschaft geprüft werden, künftig eine übergreifende und landesweit zuständige Ethikkommission zu etablieren. Das Land Baden-Württemberg verfügt derzeit über insgesamt sechs medizinische Ethikkommissionen, die Forschungsvorhaben mit Menschen oder menschlichem Biomaterial prüfen und über deren Durchführung entscheiden. Da es sich bei den Bewertungen stets um Einzelfall- und Ermessensentscheidungen der jeweiligen Ethikkommission handelt, kann gerade bei standortübergreifenden Forschungsprojekten nicht ausgeschlossen werden, dass identische Anträge an den Standorten unterschiedlich und zeitlich versetzt bewertet werden – eine Kommission also ein Vorhaben genehmigt und eine andere Kommission dies ablehnt.

Zudem wird in der Translationsstrategie vorgeschlagen, innovativere Finanzierungsmöglichkeiten zu entwickeln, die Innovationsbudgets für Krankenkassen ermöglichen. Mit diesem Budget erhielten Krankenkassen Mittel und Anreize, Forschungsansätze zu fördern, die patientenorientiert, versorgungsnah, gesundheitsökonomisch und auf die Regelversorgung ausgerichtet sind.

Im Anschluss an die Vorstellung der Translationsstrategie folgte eine Fragerunde, bei der das Saalpublikum sowie die online zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit hatten, sich zu konkreten Themen im Bereich der medizinischen Translation zu äußern.

Nach der Mittagspause wurden in einem Videoclip die drei breit angelegten Infrastruktur- und Innovationsprojekte der dritten Förderrunde des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg vorgestellt. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Johannes Bauernfeind (AOK Baden-Württemberg), Prof. Dr. Dr. Melanie Börries (Universitätsklinikum Freiburg), Prof. Dr. Tobias Keber, (Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg), Prof. Dr. Jens Maschmann, (Universitätsklinikum Tübingen), Dr. Peter Ziese (Philips Medizin Systeme Böblingen GmbH) und Dr. Susanne Ozegowski, (Bundesministerium für Gesundheit), die aus Berlin zugeschaltet war, über das Thema „Gesundheitsdatennutzung in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa“. Dabei ging es unter anderem um aktuelle Hindernisse, um Fragen des Datenschutzes und die Potenziale der Gesundheitsdatennutzung für die Medizin von morgen.

Nach der Podiumsdiskussion hatte das Publikum vor Ort sowie im Livestream die Möglichkeit, den Diskutantinnen und Diskutanten Fragen zu stellen. Nach der Verabschiedung durch Moderatorin Angelika Hensolt hatten die Teilnehmenden vor Ort noch einmal die Möglichkeit zum persönlichen Austausch und der Besichtigung der ausgestellten Innovationen.

7. Dezember 2023 – Digitale Workshops

Am 7. Dezember 2023, dem zweiten Tag der fünften Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg, fanden drei von den im Forum federführend für die Translation verantwortlichen Ministerien initiierte Workshops statt. Nach einer Einführung und Begrüßung durch Prof. Dr. Ralf Kindervater (BIOPRO Baden-Württemberg GmbH) begann der erste Workshop.

Workshop: Transfer des Medical Need in akademische und industrielle Forschung am Beispiel von Modellregionen

Nach einer kurzen Einführung durch die Moderatorin Lisa Tschalenko leitete ein Grußwort von Gesundheitsminister Manne Lucha den Workshop zum Thema „Transfer des Medical Need in akademische und industrielle Forschung am Beispiel von Modellregionen” des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ein. Dabei sprach Dr. Henrik Matthies, CEO und Mitgründer der honic GmbH, in seinem Vortrag über die DSGVO-konforme Forschungsplattform für medizinische Gesundheitsdaten honic und erläuterte, was mit der Plattform möglich ist. Im Anschluss stellte Prof. Dr. Oliver G. Opitz, Leiter der Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg (KTBW)/Bosch Digital Innovation Hub, in seiner Präsentation das Projekt „Modellregionen für Innovation und Translation – Transfer des Medical Need in akademische und industrielle Forschung am Beispiel von Modellregionen“ vor. Anschließend gab es die Gelegenheit zur Diskussion.

Workshop: Von der Wissenschaft in die Industrie – (st)einige Wege medizinischer Forscherinnen und Forscher mit Gründergeist und Unternehmermut

Der gemeinsame Workshop des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus widmete sich dem Thema „Von der Wissenschaft in die Industrie – (st)einige Wege medizinischer Forscherinnen und Forscher mit Gründergeist und Unternehmermut“. Nach der Begrüßung durch Wissenschaftsministerin Petra Olschowski führte Prof. Dr. Dr. Melanie Börries (Universitätsklinikum Freiburg) in das Thema des Workshops ein. Dr. Rainer Wessel (Deutsches Krebsforschungszentrum) sprach im Anschluss in seinem Vortrag über moderne Schlüsseltechnologien, aktuelle bürokratische und regulatorische Hürden sowie über die Produktion innovativer Medikamente. Anschließend begann eine erste Diskussionsrunde mit den Workshopteilnehmenden Dr. Wessel, Dr. Birgit Stelzer (Entrepreneurs Campus an der Universität Ulm, Prof. Dr. Thomas Stieglitz (Universität Freiburg) und Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg (Universität Potsdam). Prof. Dr. Thomas Stieglitz (Universität Freiburg) berichte in seinem Vortrag „Von der Wissenschaft in die Industrie“ über die CorTec GmbH als Beispiel für medizinische Translation. Anschließend eröffnete Prof. Börries eine zweite Diskussionsrunde mit den Workshopteilnehmenden.

Workshop: Von der Industrie in die Versorgung – wie kommen Innovationen ins Gesundheitswesen?

Um die Frage, wie medizinische Innovationen im Gesundheitswesen und damit bei den Patientinnen und Patienten ankommen, ging es im Workshop „Von der Industrie in die Versorgung – wie kommen Innovationen ins Gesundheitswesen?“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Über dieses Thema diskutierte Prof. Dr. Ralf Kindervater (BIOPRO Baden-Württemberg GmbH) mit Dr. Urs Schneider (Fraunhofer IPA), Dr. Karsten Braun (Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg), Dr. Katja Wimmer (Bosch BKK) und Lisa Tschalenko (5-HT – Digital Hub for Chemistry & Health).

Seiten-Adresse: https://www.forum-gesundheitsstandort-bw.de/infothek/events/archiv/fuenfte-jahresveranstaltung