Im Rahmen eines Pilotprojekts soll auf dem Grundstück des Ende 2017 geschlossenen Spitals Bad Säckingen ein Gesundheitscampus mit dem Ziel errichtet werden, die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in der strukturschwachen Region durch Etablierung eines neuen sektorenübergreifenden Versorgungsangebots sicher zu stellen. Damit stellt das Projekt einen wichtigen Baustein im Nachnutzungskonzept des geschlossenen Klinikstandortes Bad Säckingen dar. Zur Realisierung des Gesundheitscampus wurde die Gesundheitscampus GmbH, eine 100 % Tochtergesellschaft der Stadt Bad Säckingen, gegründet.

Kern des Gesundheitscampus ist ein ambulantes Ärztezentrum bestehend aus Allgemein- und Fachärzten mit ambulantem OP-Bereich. Durch ein Kooperationsnetzwerk mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten der Region sollen auch Patientinnen und Patienten außerhalb des unmittelbaren Einzugsgebiets zugewiesen werden. In dem Gesundheitscampus sollen außerdem spezielle geriatrische Angebote, Übergangs- und Kurzzeitpflegeangebote, rehabilitative Leistungen durch Integration des RehaKlinikum sowie weitere Angebote aus der Region gebündelt und sektorenübergreifend vernetzt werden.

Das Versorgungsnetz entsteht durch ein sektorenübergreifendes Case-Management, einen Campus Manager und eine digitale Infrastruktur, die an die telematischen Entwicklungen rund um die elektronische Patientenakte adaptierbar ist. Die Schlüsselrolle für die Koordination der interprofessionellen Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb des klinischen Settings wird durch ein sektorenübergreifendes Case-Management gewährleistet.

Das Case-Management wirkt auch über den Campus hinaus in die Raumschaft hinein. Der Campus ist Nukleus und organisatorische Basis des gesamten Versorgungsnetzwerks. Der Campusmanager ist für die strategische und taktische Weiterentwicklung des Campus verantwortlich. Die digitale Infrastruktur wird gemeinsam erarbeitet und interoperabel aufgebaut. Damit können online Termine vereinbart, Befunde und diagnostische Ergebnisse ausgetauscht, Videosprechstunden abgehalten werden. Dies dient der besseren Kommunikation und der Vermeidung von unnötigen Doppeluntersuchungen.

Ziel des vorliegenden Projekts ist die Konzeptionalisierung, Etablierung und modellhafte Erprobung des sektorenübergreifenden Case-Managements zur besseren Koordinierung der Angebote und Schaffung effizienter Arbeitsstrukturen (bspw. durch gemeinsame Beschaffung) sowie der digitalen Infrastruktur.

Projektträger:

• Gesundheitscampus Bad Säckingen GmbH
   

Projektpartner ohne direkte Landesförderung:

• Stadt Bad Säckingen
• St. Vincentius Verein Bad Säckingen KdöR
• Reha Klinikum Bad Säckingen GmbH
• Spitäler Hochrhein GmbH
• Landkreis Waldshut
• AQUALON Therme Betriebs GmbH