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Individuelle Unterstützung für benachteiligte Jugendliche im coronabedingt erschwerten Übergang zum Erwachsenenalter
Durch die Einschränkungen in der Corona-Pandemie haben seelisch behinderte oder suchterkrankte Jugendliche weniger Chancen, ihre Entwicklungsaufgaben im Übergang zum Erwachsenenalter zu bewältigen. Der Gesundheitsstandort Baden-Württemberg muss mit einem modernen vernetzten Gesundheitswesen darauf reagieren und für diese hilfsbedürftigen jungen Menschen die Teilhabechancen verbessern, damit keine „lost generation“ entsteht. Das Projekt realisiert exemplarisch an vier Standorten im Lande neue Wege zu einer digital unterstützten Hilfeplanung für junge Menschen mit Behinderung.
Durch digital unterstützte, vernetzte Fallübergaben in Diagnostik und Therapie sowie durch koordinierte Übergänge von der Kinder- zur Jugendhilfe soll verhindert werden, dass durch langwierige Begutachtungsprozesse und per Brief versandte Stellungnahmen neben den Corona-bedingten Verzögerungen noch mehr Zeit verloren geht. In einem modernen Corona-informierten Übergangsmanagement werden die Barrieren und die Unterstützungs-möglichkeiten anhand der medizinischen Diagnostik festgestellt. Im Rahmen eines digital organisierten Netzwerks kann durch aktive Teilnahme frühzeitig eine Ausgrenzung aufgrund von Krankheit und Behinderung vermieden werden. Die notwendige aktive Partizipation der betroffenen jungen Menschen soll durch digitales Training und begleitendes Web-Gruppentraining zur Erhöhung der Selbstbestimmung und Mentalisierungsfähigkeit verstärkt werden. Durch standardisierte, individualisierte Hilfeplanung wird die Genauigkeit der Überführung von Diagnostik in Therapie und Hilfe massiv gesteigert.
Nach der Erprobung an den Projektstandorten steht das Verfahren flächendeckend in Baden-Württemberg zum Einsatz bereit und trägt zu einer aktiven Rückfallprävention und landesweiten digitalen Gesundheitskommunikation bei.