zum Inhalt springen

Medizintechnik-Firmen mit Künstlicher Intelligenz vertraut machen

Künstliche Intelligenz kann kleinen und mittelständischen Medizintechnikunternehmen bei der Weiter- oder Neuentwicklung von Medizinprodukten helfen. Beim Umgang damit unterstützt das Anwendungszentrum für Intelligente Maschinen in der Medizintechnik (ANIMMED).

Gezielte Unterstützung

Das Anwendungszentrum unterstützt die Unternehmen gezielt an den entscheidenden Punkten der KI-Anwendung für Medizinprodukte. Hierzu zählen Technologieberatung und -training, klinische Anwendungs- und Machbarkeitsuntersuchungen, der Zugang zu Trainingsdaten, Umgang mit den Regularien oder als spezialisierte Ressource die Unterstützung des unternehmenseigenen Entwicklerteams.

Enge Verzahnung mit Partnern auf dem Mannheimer Campus

Möglich macht dieses Komplett-Angebot die Lage des Zentrums auf dem Campus der Universitätsmedizin Mannheim (UMM): Mit seinen Einrichtungen ist ANIMMED eng verzahnt; auch arbeitet es intensiv zusammen mit dem Heinrich-Lanz-Zentrum (HLZ), das auf die Datengewinnung aus klinischen Quellen spezialisiert ist, sowie mit der Fraunhofer-Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB). Diese ist erfahren als KI-Anwendungsentwickler und betreibt das Mannheimer Medical Transfer Centers M2TC.

Drei Beispiele im Überblick

Das ANIMMED-Zentrum arbeitet aktuell an mehreren Medizintechnik-Demonstratoren, um mögliche KI-Anwendungen zu veranschaulichen. Hier ein paar Beispiele im Überblick:

  • Autonome Aorten-Arterien-Navigation Ein Katheter-Roboter, der sich mittels maschinellen Lernens selbstständig durch Gefäße bewegt: Eingesetzt wird er beispielsweise bei der Behandlung oder auch der Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Das Ziel: Behandlungszeiten deutlich zu verkürzen und gleichzeitig die Sicherheit von Katheter-Eingriffen zu erhöhen.

Weitere Beispiele sind:

  • Intelligenter Vitalmonitor Hier misst ein kontaktloser Atemsensor respiratorische und kardiologische Daten und verarbeitet sie mittels KI. Eingesetzt werden kann der KI-Sensor beispielsweise bei Beatmungsgeräten – aufgrund seiner besonders schonenden Methode eignet er sich vor allem für die Beatmung von Frühgeborenen.    
  • KODIAN ist eine neuartige Bedienschnittstelle, die Sprache verarbeitet, um klinische Abläufe zwischen Patienten und Patientinnen und medizinischem Personal zu optimieren und die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben.

Und wie steht’s um die Marktchancen?

Doch bei ANIMMED geht es nicht nur um Technik und Algorithmen. Die KI-Profis beraten die KMU auch hinsichtlich der Marktchancen, machen mögliche Stakeholder aus, planen Projekte, erarbeiten Kommunikationsstrategien. Mit „überschaubarem Aufwand und in einem absehbaren Zeitraum Methoden der KI zu nutzen”, dazu sollen die kleinen und mittelständischen Unternehmen befähigt werden. In Baden-Württemberg – aber vielleicht auch einmal darüber hinaus.

Bildnachweis: Aorten-Arterien-Navigation: FGSBW/Fraunhofer IPA, Vanessa Stachel

Seiten-Adresse: https://www.forum-gesundheitsstandort-bw.de/themen/produktion/medizintechnik-firmen-mit-kuenstlicher-intelligenz-vertraut-machen